• Kristina Friedrichs
  • Stefan Hilger
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Auf dem Pamir Highway durch Kirgistan und Tadschikistan

In Zentralasien gibt es ja die Länder und eben die Länder. Bei Tadschikistan mag man anfangs etwas skeptisch sein, hat das Land doch in der Vergangenheit immer mal wieder für Negativschlagzeilen gesorgt. Sobald man aber in Duschanbe ankommt – von der etwas umständlichen Einreiseprozedur mal abgesehen – fällt irgendwie eine unbegründete Last ab und man fühlt sich gleich wohl, zumal Duschanbe eine sehr grüne Stadt ist und nicht ganz so hektisch und monumental wie Taschkent.

Unsere Route führt über Kuljab im Süden hinein in den Pamir ins autonome Gebiet Gorno-Badachschan (GBAO) und via Kalaikum ins Vanchtal. Straßenbauer aus dem Iran versuchen hier die Piste entlang des tosenden Panj zu befestigen bzw. zu asphaltieren – wälzen sich doch tagtäglich zig LKW und Geländewagen über die Schottertrasse. Immer mal wieder gibt es Militär- und Polizeikontrollen, doch mit den richtigen Papieren und Begleitern sind die schnell passiert. Fährt man das Vanchtal bis ganz nach „hinten“ kommt man zu den Ausläufern des mächtigen Fedschenko-Gletschersystems, umgeben von schier unendlich vielen Gipfeln jenseits der 5000 m Marke. UND…man ist hier ganz allein – die Natur beherrscht hier den Menschen und die Seele pendelt durch…elektrisierende Gänsehaut.

Die Gastfreundschaft der Menschen in Tadschikistan ist legendär und nicht nur eine Floskel. Es wird nicht lange dauern und man wird, gerade von den Alten, zu grünem Tee und Fladenbrot an den Dastarchan (der Tischdecke) gebeten. Frische Ziegenmilch, Joghurt und frische Aprikosenmarmelade sind Begleitwerk der kleinen Zwischenmahlzeit.

Es geht weiter gen Süden in den Hauptort Khorog, mit seiner spektakulären Landepiste im hier breiten Panjtal. Hier fühlt sich plötzlich alles noch einmal zivilisiert an – man dachte schon, man hätte alles längst hinter sich gelassen. Zeit, um sich nochmal mit Proviant einzudecken. Wir nehmen Kurs direkt auf den mächtigen Hindukusch; die weiße Wand kommt rasch näher. Ein Abstecher zu den Kalksinterterrassen von Garm Shashma solltem man unbedingt einbauen. Ishkashim ist das Tor zum geschichtsträchtigen Wakhankorridor – die Pufferzone der einstigen Großmächte. Jegliche Anstrengung und Strapaze bis hierher ist schlagartig vergessen – was jetzt folgt ist die Inkarnation des irdischen Paradieses.

Von weitem grüßen schon die beiden markanten Gipfel von Karl-Marx und Friedrich Engels. Wir fahren nun schon hunderte Kilometer entlang der Afghanischen Grenze , was weder abschreckend noch gefährlich sondern vielmehr spektakulär und faszinierend ist.

Ab Langar geht es nun hinauf auf das Hochplateau der GBAO-Region Murghab. Der erste wirklich hohe Pass ist mit 4344 m kurz hinter dem Grenzposten Khargush erreicht. Wenig später treffen wir wieder auf den befestigten Asphalt der M41. Die beiden über 3700 m hohen Seen Bulunkul und Jaschikul nehmen wir noch mit. Murghab ist wieder so eine Insel mitten im Nirgendwo. Das Highlight des Ortes ist der Blick zum 7546 m hohen Muztagh Ata in China. Die Szenerie erinnert hier sehr an Tibet. Die umliegenden Berge scheinen nur Hügel zu sein, obgleich Sie über 5000 m hoch sind. Das ist das Reich der Schneeleoparden!

Kurz vorm riesigen Karakul überfahren wir den 4655 m hohen Pass Akbaital – neben uns Fahrradfernfahrer aus Frankreich und Kanada auf dem Weg von Almaty nach Taschkent – starke Leistung! Vom gleichnamigen Dörfchen Karakul bietet sich ein atemberaubender Blick über den riesigen See zum Massiv des Pik Lenin. Wenn sich dann noch die Yaks in den Weg stellen, erhält man ein wunderschönes Fotomotiv.

Wir verlassen Tadschikistan über einen ausgesetzten Grenzposten hoch oben in den Bergen. Kirgistan ist das Kontrastprogramm – hier ist es sofort grüner, die Straßen im Vergleich zum Nachbarland im Topzustand, Yaks werden von Pferden abgelöst. Leider auch die Ziegenmilch von eigenwilliger Stutenmilch. Abschluss und krönender Höhepunkt der langen Reise ist der Besuch des Basislagers am Pik Lenin – Atschik Tasch.

Über den Taldik-Pass mit einem letzten Blick zum Pik Lenin geht es zur zweitgrößten Stadt des Landes, nach Osch im Ferganatal. Bunte Märkte, ein durftendes Schaschlik und frisch gezapftes Kirgisisches – besser kann eine solche Reise nicht enden…und das alles ist erlebbar bei DIAMIR Erlebnisreisen!